"Hinter uns und vor uns liegen Winzigkeiten, verglichen
mit dem, was in uns liegt."
Ralph Waldo Emerson
Am 21. Mai 1974 wurde ich als erstes von drei Kindern meiner Eltern geboren. Aufgewachsen bin ich in Marsberg im Sauerland, in Coesfeld bei Münster und in Straßburg im Elsass. Meine Kindheit war keineswegs unbeschwert. Schon früh kam ich mit unterschiedlichen Erscheinungsformen und Auswirkungen psychischer Traumatisierungen in Kontakt. Meine Eltern sind beide sehr traumatisierte Menschen. Meine Großeltern waren kriegstraumatisiert und konnten ihren Kindern keine gesunden Eltern sein. Entsprechend konnten auch meine Eltern uns Kindern kein stabiles und feinfühliges Bindungsangebot machen. Mit dem Auszug aus meinem Elternhaus waren meine Probleme keineswegs vorbei. 'Die Zeit heilt alle Wunden' gilt nicht für Trauma. Meist trifft eher das Gegenteil zu. Im Alter von 28 Jahren begann ich meine erste psychoanalytische Gesprächstherapie. Es folgten weitere Therapieformen. Seit über 20 Jahren mache ich Erfahrungen mit unterschiedlichen Therapiemethoden. Ich habe viele therapeutische Ansätze ausprobiert - effektive und weniger effektive. Darunter waren eine fünfjährige tiefenpsychologische Psychotherapie, verschiedene Körperpsychotherapieansätze, Hypnose, Familien- & Systemaufstellungen, u.a. auch eher 'esoterische' Ansätze wie Rückführungs- & Reinkarnationstherapie, Auratherapie, Reiki...
Meinen therapeutischen 'Durchbruch' erlebte ich im Januar 2012 als ich Prof. Franz Ruppert und seiner psychotraumatherapeutischen Arbeit begegnete. Die Arbeit von Franz Ruppert berücksichtigt insbesondere die Auswirkungen früher Traumatisierungen auf unser Leben im Hier & Heute und in nur einer einzigen Stunde erhielt ich tiefere Einblicke in meine psychische Innenwelt und traumatischen Verstrickungen, als in all den mühsamen Therapiejahren zuvor.
Mein beruflicher Werdegang gestaltete sich folgendermaßen: Nach meinem Abitur 1994 habe ich an der Justus-Liebig-Universität Gießen und an der Humboldt-Universität Berlin Gymnasiallehramt (Germanistik und Geschichte) studiert. Im Umgang mit den Schülern fielen mir besonders die innere Orientierungslosigkeit und die Identitätsschwierigkeiten unter vielen dieser jungen Menschen auf, sowie ihre verzweifelte Suche nach emotionaler Unterstützung und Beziehungsangeboten. Konfrontiert mit den emotionalen Bedürfnissen und Stresszuständen meiner Schüler empfand ich die zwischenmenschliche Distanz, welche der enge Lehrplan und die reine Lehrstoff-Vermittlung forderten, als unzulänglich und unbefriedigend.
So beschloss ich Anfang 2010 einen anderen Weg einzuschlagen. Es war eine schwere Entscheidung - ich hatte lange studiert und arbeitete gerne mit jungen Menschen zusammen. Zunächst absolvierte ich die zweijährige Ausbildung zur Heilpraktikerin mit dem Abschluss der (uneingesträngten) staatlichen Heil- und Therapieerlaubnis. Im Rahmen dieser Ausbildung habe ich viel ausprobiert und mich in vielen therapeutischen Methoden ausbilden lassen: Homöopathie, Akupunktur, Hypnose, Systemische Aufstellungen... Doch sie alle griffen für mich zu kurz. Während meiner eigenen therapeutischen Entwicklung wurde mir der enge Zusammenhang zwischen unbewussten psychischen Konflikten und körperlichen Symptomen immer klarer. Körper und Psyche sind miteinander verbunden, sie gehören zusammen und sollten nicht getrennt voneinander betrachtet oder behandelt werden. Im Bereich der Psychotraumatologie habe ich diesbezüglich die effektivsten Ansätze gefunden. Prof. Franz Ruppert lernte ich 2012 kennen. Seitdem bin ich mit seiner Hilfe und der von ihm entwickelten Identitätsorientierten Psychotraumatherapie (IoPT) in einem wunderbaren Prozess der eigenen Ich-Entwicklung. Der interozeptive Ansatz von Dr. Peter Levine (Somatic Experiencing) begegnete mir drei Jahre später. Ich empfinde ihn als gute Ergänzung, um gezielt mit den körperlichen Auswirkungen von Trauma zu arbeiten.
Im Januar 2015 eröffnete ich meine erste eigene Praxis in Berlin. Durch kontinuierliche Fort- und Weiterbildungen halte ich mich auf dem neuesten Stand der Psychotraumatologie. Seit 2013 besuche ich psychotraumatherapeutische Weiterbildungen bei Prof. Franz Ruppert, Dr. Peter Levine, Michaela Huber, Dr. Karl Heinz Brisch u.a.. Im Februar 2019 habe ich die dreijährige Ausbildung in Somatic Experiencing beendet und erweitere meine SE-Kenntnisse fortlaufend mit Postadvanced-Seminaren und Supervisionen. Wichtiger fester Bestandteil meiner Selbstentwicklung sind die monatlichen Reisen zu Franz Ruppert nach München sowie meine eigenen monatlichen Selbsterfahrungen mit Somatic Experiencing. Die eigene Selbstentwicklung empfinde ich als wertvollste Arbeit und unerlässlich, um als Therapeutin verantwortungsvoll mit Menschen arbeiten zu können. Wie könnte ich Menschen dabei begleiten, Licht in die Tiefen ihres Unbewussten zu bringen, wenn ich selbst voll blinder Flecken bin?
Von 2016 - 2019 war ich Dozentin an der Paracelsus Heilpraktiker Schule Berlin. Seit 2020 bin ich IoPT-Trainerin und biete jährlich eine Weiterbildung in der Anliegenmethode auf Grundlage der Identitätsorientierter Psychotraumatheorie in Berlin an. Durch Intervision stehe ich im regelmäßigem Austausch mit praktizierenden KollegInnen in ganz Deutschland. Besonders viel lerne ich jeden Tag von und mit den wunderbaren Menschen, die ich bei ihrer Identätsentwicklung begleiten darf.
Traumatherapeutische Qualifikationen:
Weitere Ausbildungen:
Veröffentlichungen:
Interview/Podcast mit Dorothea Ristau_2021:
https://open.spotify.com/episode/1p0WVb0kZrAne28KWS4FSk
https://wege-aus-der-essstoerung.de/
Interview mit Angela Elis_2020: