Praxis für Psychotraumatherapie
Praxis für Psychotraumatherapie

Therapieverlauf

 

"Wer sich selbst nicht versteht,

versteht auch die Welt nicht."

 

                                                Franz Ruppert

 

In den anfänglichen Stadien verhilft Ihnen die Therapie, sich die reale Situation und die Existenz des Traumas und seine Auswirkungen auf Sie klarzumachen. Sie erkennen auch mögliche Auswirkungen von Traumata Ihrer Mutter oder anderen Familienmitgliedern auf Sie selbst. Das Ziel besteht darin, die Wahrheit darüber herauszufinden, was Sie erlebt und gefühlt und möglicherweise verdrängt haben. Dann kann die Realität zutage treten, abgespaltene Anteile können gesehen und wahrgenommen werden und müssen nicht mehr im Verborgenen z.B. über Symptome auf Sie einwirken.

 

Im weiteren therapeutischen Prozess geht es darum:

  • Ihre möglichen verdrängten Traumata zu erkennen,
  • zu verstehen, welche Auswirkungen diese für Sie hatten,
  • Realität und Illusionen auseinanderzuhalten,
  • die eigenen Gefühle von den Gefühlen anderer (z.B. der Mutter) zu unterscheiden,
  • die Gefühle, die zu anderen gehören, loszulassen und sich so aus entsprechenden Vertrickungen zu lösen,
  • die eigenen gesunden Bedürfnisse herauszufinden,
  • zu lernen, die eigenen Grenzen zu wahren,
  • mit Ihren abgespaltenen Anteilen und Empfindungen in Kontakt zu kommen,
  • sich von den Folgen des Traumas zu befreien, indem Sie Ihre abgespaltenen Anteile integrieren.

 

Die therapeutische Aufarbeitung bietet einen sicheren Rahmen, mit Ihren unbewussten Anteilen und Ihrem verdrängten Traumaerleben in Kontakt zu kommen. Dabei ist es auch wichtig, den unterdrückten Gefühlen eine Richtung zu geben. Es ist ein Unterschied, ob unterdrückte Gefühle wie Wut und Schmerz 'in das Universum' ausagiert werden, oder ob sie der konkreten Traumasituation mit dem konkreten Traumatäter zugeordnet werden können. Ziellose kathartische Abreaktionen, wie sie in vielen Therapieformen praktiziert werden, bewirken keine langfristige Erleichterung. Der Gefühlshaushalt kann erst wieder intakt werden, wenn zielgerichtete Re-Aktionen auf Verletzungen zum Ausdruck gebracht werden. Wir müssen unsere unterdrückten Gefühle auch mit den Menschen und Situationen in Verbindung bringen, die sie verursacht haben, sonst bleiben die innere Spaltung, Täterschutzprogramme und Täterintrojekte bestehen.

 

Es geht in der Therapie nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, Ursachen, Wirkungen und Bedingungen zu erkennen; zu fühlen, wie unsere Probleme und Symptome zustande kommen und welche Konsequenzen die Erfahrungen unserer Kindheit für uns hatten - und heute noch haben. Waren damalige Erfahrungen traumatisch, müssen wir unseren verdrängten Schmerz darüber fühlen um aus der (Ab-)Spaltung herauszukommen und wieder ganz zu werden.

 

Hauptziel der therapeutischen Arbeit ist die Wiederherstellung einer gesunden Persönlichkeit und die Ich-Entwicklung jenseits von symbiotischen Verstrickungen. Kurz: Es geht darum, mit sich selbst wieder in fühlenden und auch liebevollen Kontakt zu kommen. Nur mit einer eigenständigen, selbstverantwortlichen, gesunden Identität können wir unser eigenes Leben, eine erfüllende konstruktive Beziehung, verantwortungsvolle Elternschaft und einen befriedigenden Beruf leben.

 

Die Integration abgespaltener Traumagefühle findet in vielen kleinen Schritten statt. Immer mehr nehmen wir das zu uns zurück, was wir verdrängt und wovon wir uns entfremdet haben. Der frühe Schmerz sitzt tief und kommt in Wellen. Solche Momente der Integration sind begleitet von tiefem Mitgefühl für uns selbst. Andere (zuerst unsere Mama) und uns selbst zu lieben ist ein angeborener und gesunder Impuls. Eine liebevolle Beziehung zu uns selbst wiederzuerlangen ist die Voraussetzung, um gute Beziehungen mit anderen Menschen eingehen zu können. Durch Traumatisierungen wird unsere Liebesfähigkeit beeinträchtigt und wir unterdrücken unsere Liebesbedürfnisse. Diese inneren Fragmentierungen zu überwinden heißt auch, zu sich selbst zurückzufinden und zu entdecken, wer wir wirklich sind. Von hier aus können wir zurückfinden zu unseren Urbedürfnissen und das Leben führen, welches unser eigenes ist.

 

 

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